7. Oktober 2025

Schweden-Highlights

Herbstliche Gemütlichkeit – das schwedische Mysigt im Alltag

Wenn die Tage kürzer werden, zieht es uns nach drinnen und gleichzeitig sehnen wir uns nach Wärme, Licht und Geborgenheit. In Schweden gibt es dafür ein wunderschönes Wort: mysigt. Mysigt beschreibt das Gefühl, wenn alles stimmig ist: Kerzen, gutes Essen, liebe Menschen, eine Decke über den Schultern. Mysigt kann auch ein fröhlicher Sommerabend mit Freunden sein, ein Gespräch mit der besten Freundin im Kaffee, das gemeinsame Spielen mit den Kindern. Mysigt ist kein Möbelstil, sondern ein Gefühl von Nähe und Wärme. Als wir diesen Sommer in Schweden waren, habe ich unseren Ferienhaus-Vermietern selbstgebackene Zimtschnecken aufs Feld gebracht als sie etwas Heu zusammengetragen haben. Henrik, unser Vermieter, sagte sofort: „Oh, tack – vad mysigt!“ – „Danke, wie gemütlich.“ (wenn man es wörtlich übersetzt). Ich wusste jedoch was er damit ausdrücken wollte. Er erzählte im Anschluss aus seinen Kindheitserinnerungen. Es war dieses wärmende Gefühl, das in ihm auftsieg – das Gefühl von „mysigt“.  Ich finde, der Oktober ist der perfekte Monat, um dieses Lebensgefühl in den Alltag zu holen. Nicht zuletzt, weil am 04. Oktober in Schweden der „Kanelbullendag“ – Zimtschneckentag ist. Und was gibt es Gemütlicheres als den Duft von Zimt und Zucker, warmes weiches Gebäck, klassisch schwedisch mit einem Glas kalter Milch, aber gerne auch mit Tee oder Kaffee!? Dazu Kerzen oder das erste Knistern im Kamin, Couch und Decke, Kuschelsocken.  Doch nicht nur drinnen kann man für mysig-Momente sorgen, auch draußen wirken Laternen im Garten oder am Hauseingang einladend und bringen Gemütlichkeit. Hier sind ein paar Impulse für deinen mysig-Oktober Kerzenlicht & Atmosphäre Stelle kleine Kerzeninseln auf den Tisch, ans Fenster, ans Sofa Laternen im Garten oder am Hauseingang Feuerschale und gemütliche Sitzecke im Garten Kulinarische Wärme Wärmende Suppen mit Kürbis, Lauch und Kartoffeln Frisches Brot oder Zimtschnecken – am besten noch warm Tee mit Honig oder eine heiße Schokolade Wichtig ist hier nicht das „Besondere“, sondern das Einfache ehrlich zubereitet. Räume für Ruhe schaffen Der Oktober lädt dazu ein, den Rückzug zu genießen.  Eine Ecke mit Decke, Kissen und Buch bereithalten Handy mal zur Seite legen, Musik oder Stille genießen Vielleicht einen Abend ganz ohne Verpflichtungen Natur nach innen holen Kleine Naturdetails erinnern uns daran: Draußen findet der Wandel statt, drinnen schaffen wir Geborgenheit. Bunte Herbstblätter, Kastanien und Hagebutten als Tischdeko Selbst gesammeltes Holz für den Kamin oder die Feuerschale Einen Strauß letzter Dahlien oder Astern aus dem Garten Gemeinsamkeit & Nähe einfache Mahlzeiten mit der Familie gemeinsam genießen Spieleabende, Filmklassiker, tiefgründige Gespräche Kinder dürfen mitmachen: Plätzchen backen, gegenseitig Geschichtene erzählen Nähe ist wichter als Perfektion. Mysigt ist eine Haltung: weniger Dinge, mehr Stimmung. Im Oktober bedeutet das: Wärme, Ruhe, Kerzen, Suppe, Decke und das Gefühl, dass du gerade genau dort bist, wo du sein sollst. Schwedische Gelassenheit schenkt uns den Blick dafür, dass die einfachen Dinge oft die schönsten sind. 

SkandiGarten

Gartenarbeiten im Oktober – entspannt und lagom

Wenn die Tage kürzer werden, die Sonne tiefer steht und der Morgennebel über den Beeten hängt, ist klar: Der Garten verabschiedet sich langsam in die Winterpause. Viele Hobbygärtner empfinden den Herbst als „stressige Aufräumzeit“, doch gerade jetzt lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten und die Dinge gelassener anzugehen. Die skandinavische Lebenshaltung „lagom“ (nicht zu viel, nicht zu wenig, genau richtig) bietet eine wunderbare Inspiration für diese Jahreszeit. Statt alles perfekt zu machen, dürfen wir den garten so begleiten, wie er ist: in seinem natürlichen Rhythmus. Was jetzt im Oktober wirklich wichtig ist Damit dein Garten gesund in den Winter geht, gibt es ein paar grundlegende Arbeiten – doch keine Sorge die Liste bleibt überschaubar. Rückschnitt, aber mit Maß Viele Stauden dürfen stehen bleiben: Sie bieten Insekten Unterschlupf und schmücken mit winterlichen Strukturen. Nur kranke oder matschige Pflanzen solltest du entfernen. Verblühte Rosen oder Einjährige kannst du einkürzen.  Lagom-Tipp: Schneide nur das zurück, was dich wirklich stört oder krank ist. Der Rest darf bleiben. Laub – nicht alles wegräumen Auf dem Rasen kann Laub zu Moos führen, hier lohnt es sich regelmäßig abzuharken. Wenn du eine Ecke hast, wo dich das Laub nicht stört, dann häufle es dort an – damit bietest du Tieren wie dem Igel ein Winterquartier. Auch in Beeten lannst du das Laub liegen lassen, um Tieren einen Unterschluf und eine Nahrungsquelle im Winter zu geben. Gleichzeitig schützt das Laub den Boden und du kannst empfindliche Pflanzen vor der Kälte ganz natürlich schützen. Beete vorbereiten Lockere den Boden nur leicht, tiefes Umgraben ist jetzt absolut nicht nötig. Wer mag, sät Gründüngungen ein, zum Beispiel Gelbsenf (nutze ich) oder Winterroggen. Blumenzwiebeln setzen Jetzt ist der beste zeitpunkt für Narzissen, Tulpen, Krokusse oder Allium. Setze sie in Gruppen für einen natürlichen Effekt, wie eine kleine Frühlingswiese.  Letzte Ernte Sicher, im Herbst ist nicht generell Schluss – es gibt so viele Gemüsesorten oder Salate, die man auch für den Winter noch aussäen kann. Ich denke, die meisten werden jedoch jetzt im Oktober das Gemüsebeet abernten und Ruhe einkehren lassen. Daher: genieße den Lauch, die Kürbisse, die Äpfel, den Kohl, den Mangold, die Steckrüben, die Kräuter… Koch ein und trockne Kräuter für den Winter. Lagom im Garten – Gelassenheit statt Perfektion Das skandinavische Prinzip „lagom“ erinnert und daran, dass wir nicht alles kontrollieren müssen. Der Garten braucht nicht ständig unsere Eingriffe – er ist ein lebendiges System, das seinen eigenen Rhythmus kennt.  Nicht alles aufräumen: Abgeblühte Stauden, Laub und Äste sind kein Chaos, sondern Teil des Kreislaufs.  Weniger Druck, mehr Freude: Statt lange To-Do-Listen abzuarbeiten konzentriere dich auf die Tätigkeiten, die dir guttun. Gesundheit mitdenken: Entschleunigtes Gärtnern bedeutet weniger Stress für Körper und Geist.  Merksatz: „Im Garten wie im Leben: Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Harmonie.“  Kleine Rituale für entspannte Gartenarbeit im Herbst Der Herbst ist nicht nur eine Arbeitszeit, sindern auch eine Einladung, den Garten mit allen Sinnen zu erleben. Probiere doch mal folgendes:  Pause mit Tee im Garten: Setze dich mit einer Decke hinaus, beobachte die Farben und lausche dem Rascheln des Laubs. – Ganz ehrlich, das ist eine meiner liebsten Pausen: Ob raschelndes Laub, ziehende Vögel oder Bienen, die im Storchenschnabel oder in den Astern umhersummen. Die Natur gibt uns so viel, direkt vor der eigenen Haustür. Barfuß durchs Laub: Ein kleiner Moment der Erdung, der sofort Freude schenkt. Dankbarkeit üben: Geh durch den Garten und sprich jeder Pflanze, jedem Baum, jedem Obst und Gemüse deine Dankbarkeit aus. Du kannst zusätzlich ein Dankbarkeits-Buch führen und dir aufschreiben, für was du in diesem Jahr dankbar bist: Welche Früchte, Ernten oder Erlebnisse hat dir dein Garten in diesem Jahr geschenkt? So wird der Oktober zu einer Zeit der inneren Ruhe und du gehst gestärkt in den Winter.  Du siehst, der Oktober ist kein Monat für Perfektion, sondern für Gelassenheit. Nimm dir die Arbeiten, die dir Freude machen und lass den Rest in Ruhe liegen. Dein Garten darf sich jetzt erholen – und du auch.  Probiere es aus: Arbeite im Oktober mit dem Lagom-Gefühl. Genau richtig, nicht zu viel, nicht zu wenig. 

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